Auswärts: Tapas beim Don Pincho in Basel

Die Tatsache, dass es zu diesem Eintrag keine Fotos gibt, ist schon Beweis genug: es war lecker! Bei der Bestellung habe ich noch darüber nachgedacht, ob die Fotos vom Essen wohl etwas werden, da das Licht in unsere Ecke ein wenig schummrig war und beim nächsten Gedanken daran, standen die Teller und Schüsselchen schon leer vor uns…

Im Don Pincho waren wir beide zum ersten Mal. Wir hatten zwar schon immer mal wieder vor dorthin zu gehen, aber irgendwie hat es sich nicht ergeben. Dieses Mal haben wir es endlich geschafft und uns trotz der ersten Schneeflocken und nasskaltem Wetter vor die Tür gewagt. Das Tapas-Restaurant liegt gut erreichbar direkt an der Johanniterbrücke in Basel. Sitzt man an der Fensterseite, bietet sich ein schöner Ausblick auf den Rhein. Dieser kommt sicher im Sommer besser zur Geltung als an einem dunklen, regnerischen Herbstabend, aber zumindest hat uns das Essen in wohlige Urlaubsstimmung versetzt.

Das Restaurant ist insgesamt sehr gemütlich, mit ein paar Kunstwerken an der Wand, die auch zu erwerben sind. Hätte der vierstellige Betrag für das abstrakte Bild von Grace Kelly, unter dem wir sassen, nicht mit einer 3 sondern mit einer 1 begonnen, wären wir ernsthaft in Versuchung geraten uns zumindest zu überlegen, wo das Bild im Wohnzimmer hinpassen würde :-).

Der Service war zügig und freundlich – was in der Schweiz auch nicht immer selbstverständlich ist.

Und zum Essen? Da gibt es Tapas. Kalte und warme sowie ein paar Salate und spanische Desserts. Die Auswahl auf der  Speisekarte ist nicht riesig, aber ich kann mich sonst eh nicht entscheiden :-). Es ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei: vegetarische Tapas, Tapas mit Fleisch oder Fisch.

Am besten bestellt man von allem etwas, stellt alle Schüsselchen in die Mitte und probiert reihum. Ich liebe eh Essen, bei dem ich nicht ein Menü auswählen muss und dabei bleibe, bis ich satt bin, sondern wo ich viele verschiedene Aromen und Geschmäcker probieren und kombinieren kann, wie z.B. bei indischem Essen, der orientalischen Küche, Antipasti oder eben Tapas. Man ist also selbst schuld, wenn sich jeder sein eigenes kleines Gericht bestellt und nur dieses isst, wie bei den Damen an unserem Nebentisch gesehen, anstatt das Essen für alle freizugeben und überall fröhlich zu stibitzen.

Eine kleine Herausforderung war, dass es weder Teller noch Besteck gab. Währen sich Käse und Chorizo noch gut mit dem Zahnstocher aufspiessen und essen liessen, waren die Fleischbällchen etwas zu gross, um sie im Ganzen in den Mund zu schieben. Die Hälfte abzubeissen endete meist in einem kleinen Balanceakt oder in einem unprätentiösen Platscher auf den Tisch… (Vielleicht habe auch nur ich kein Talent 😛 )

Wären wir nicht so verfressen gewesen, hätte es ein Bild von folgendes Tapas plus zwei Alhambra-Bieren gegeben:

  • Queso Manchego
  • Chorizo a la Sidra (Paprikawurst in Apfelwein)
  • Albondigas (Fleischklösschen)
  • Champiñones al Cabrales y Estragón (Champignons an Cabraleskäse und Estragon)
  • Albondigas des Espinacas (Spinatbällchen an Mandelsauce)
  • Libritos de Berenjena (Auberginenscheiben mit Käse)

Die 6 kleinen Gerichte haben zu zweit gut gereicht und haben mit durchschnittlich ca. 9.00 CHF auch das Portemonnaie nicht zu sehr belastet.

Fazit: kein Ort für ein romantisches Candle Light Dinner, aber für einen feinen Gaumenausflug in den Süden. Das Essen hat uns sehr gut geschmeckt, der Service war sehr sympathisch, der Preis in Ordnung.

Und falls jemand ein gute Kochbuch mit Tapasrezepten empfehlen kann – gerne her damit!

-Kessy-